Über uns

Auf dieser Seite erfährst du viel über unsere Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft.

In aller Kürze

Der KBV Torsholt wurde im Jahre 1907 gegründet und genießt mit   ca. 300 Mitgliedern in unserem beschaulichen Torsholt (ca. 700 Einwohner) einen sehr großen Stellenwert.

Der Boßelsport sowie das Klootschießen und Schleuderball werden im Verein gefördert. Hierbei stehen die Jugendlichen im Vordergrund.

Aktuell sind ca. 60 Jugendliche (Altersklassen A-F) und 70 Erwachsene (30 Frauen / 45 Männer) in den einzelnen Mannschaften aktiv. Von den ca. 60 Jugendlichen werden bereits 15 Werfer (m/w) in den Hauptmannschaften eingesetzt.

An den Rundenwettkämpfen und Punktspielen nehmen 4 Männer-Mannschaften, 2 Frauen-Mannschaften und 11 Jugend-Mannschaften teil. Nähere Infos hierzu unter „Aktuelles“ bzw. „Jugend“.

Neben dem aktiven, sportlichen Teil finden im Verein noch viele Veranstaltungen statt. Dazu zählen die Glückswochen, das Boßelfest, Generationspokal und das Vereinsmeisterwerfen.

Philosophie und Ziel

Die Förderung in der Schüler- und Jugendarbeit wurde in Torsholt immer vorrangig betrieben. Jugendbetreuer und viele weitere Ehrenamtliche sorgen immer wieder dafür, dass junge Menschen die Faszination Boßeln neu erleben können und der Sport in unseren Dorf zentral bleibt.

Gerade in den letzten Jahren ist zu beobachten, dass über 60 ungeübte und fortgeschrittene junge Boßelerinnen und Boßeler an den Übungstagen versuchen, ihr Können zu beweisen und zu verbessern.

Erstmals lobte der KLVO im Jahre 2009 auf Empfehlung des Arbeitskreises „Nachwuchsförderung“ einen Jugendförderpreis für in der Nachwuchsgewinnung besonders engagierte Vereine aus.

Aus den sieben Kreisverbänden bewarben sich schlussendlich 12 Vereine um diesen Preis. Nach intensiver Würdigung der eingereichten Nachwuchs-Förderkonzepte setzte sich der KBV Torsholt (KV Ammerland) vor dem KBV Waddens (KV Butjadingen) und dem KBV Zetel/Osterende (KV Friesische Wehde) durch.

Nur durch konsequente Jugendarbeit hat der Verein die Chance noch lange fortbestehen zu können.

Warum der KBV?

Wir sind ein junger Verein mit der konsequenten Ausrichtung auf die Jugend.

Wir sind in allen Mannschaftsteilen erfolgreich und kämpfen immer um die vorderen Plätze.

Durch viele Veranstaltungen tragen wir aktiv zum Dorfleben bei.

Es ist ein kameradschaftliches und offenes Miteinander.

 

Die Geschichte des KBV Torsholt e.V.

Wir sind in der glücklichen Lage, dass die Niederschriften der Gründungsversammlung und der nachfolgenden Versammlungen noch vorhanden sind. Nach einer Anzeige im „Ammerländer“ vom 21. März 1907 fand am 24. März die Gründungsversammlung statt.

Der Wortlaut der Niederschrift ist wie folgt in Maschinenschrift und in Originalhandschrift zu lesen:

„Geschehen am Sonntag, dem 24. März 1907 in Dierks Gasthaus zu Torsholt. Infolge Bekanntmachung in den Ammerländer hatten sich heute einige Interessenten des Klootschießer-Sports zwecks Gründung eines Klootschießervereins für Torsholt und Umgegend in Dierks Gasthaus eingefunden. Zunächst wurde die Gründung eines Klootschießervereins für Torsholt und Umgegend beschlossen und dann zur Wahl eines provisorischen Vorstandes geschritten.

Die Wahl hatte folgendes Ergebnis:
Gerhard Ulken, Torsholt I. Vorsitzender
Johann Bennje, Torsholt II. Vorsitzender
Georg Dierks jun., Torsholt Schrift- und Kassenführer
Matthias Lehrer, Torsholt dessen Stellvertreter
Gastwirt Dierks, Torsholt Gerätewart

Zur Ausarbeitung der Satzung wurde obiger Vorstand und die Herren Fritz Hisje und Gerhard Hisje gewählt. Zur weiteren Besprechung und Durchberatung der Satzungen etc. wurde eine Generalversammlung auf den 2. Ostertag – 1. April – nachmittags 5 Uhr in Dierks Gasthaus angesetzt, welche durch eine Bekanntmachung in den Ammerländer zur öffentlichen Kenntnis zu bringen ist. Der Gründungstag ist der 24. März 1907

Torsholt 1907, März 24
Georg Dierks, Protokollführer.“

Eine Woche später folgte am 28. März die erste Generalversammlung in Dierks Gasthaus. Die ausgearbeitete Satzung wurde vorgelegt, beraten und von den 15 anwesenden Mitgliedern genehmigt und der Mitgliedsbeitrag auf 1 Mark jährlich festgesetzt.

Aus der Anfangszeit

Anfangs wurde nur mit dem Kloot geworfen und sonntags im Törn von vier Wochen geübt. Einmal warf man vom Gasthof Dierks aus in Richtung Ostermoor, das andere Mal ab der Gastwirtschaft Wilken in Richtung Carstens und weiter zum Galgenberg, heute Am Flach.

Nachdem sich einige Werfer herangebildet hatten, fand bereits am 23. Juni 1907 der erste offizielle Wettkampf gegen Ocholt statt. Diesem gingen einige Plänkeleien seitens der Ocholter vorauf. Unsere Werfer gewannen aber mit einem Vorsprung von 1 Schoet und 25 Träe.

Auch ein Wettkampf gegen die Rostruper am 19. Januar 1908 wurde mit 2 Schoet Vorsprung gewonnen.

Doch der Wettkampf gegen Ocholt scheint nicht das erste Kräftemessen dieser Art gewesen zu sein. Aus einem Zeitungsbericht des „Ammerländer“ geht hervor, daß bereits 1889 ein Wettkampf gegen Westerstede stattgefunden hat. Die Westersteder gewannen mit 3 Schoet.

Geworfen wurde damals mit einem 6/10 Pfund schweren Kloot. Es standen sich jeweils 6 Mann gegenüber. Auch innerhalb des Dorfes organisierte man Wettkämpfe. So warfen 12 „Höhere“ aus dem südlichen Ortsbereich Buurnhörn, Köterhörn und Ägypten gegen 12 „Osternbörger“ aus dem nördlichen Ortsbereich Osterkamp und Ostermoor.

Ein Höhepunkt in der Zeit vor dem 1. Weltkrieg war das 6. Winterfest des Friesischen Klootschießerverbandes in Westerstede am 11., 12. und 13. Januar 1913. Torsholter Werfer unterstützten den gastgebenden Klootschießerverein Westerstede. Für die Werfer und sonstigen Festteilnehmer wurde eigens ein Sonderzug von Ellenser Damm nach Westerstede eingesetzt. Der Festplatz und das Werfergelände waren zu diesem Anlaß in Halstrup hergerichtet.

Die Zeit zwischen den Weltkriegen

Im Weltkrieg 1914 – 1918 mussten viele Klootwerfer zu den Fahnen eilen und fürs Vaterland kämpfen. Leider sind mehrere Vereinsmitglieder gefallen.

Während des Krieges ruhten die Übungen im Klootschießen vollständig. Zögernd begann man Ende 1919 wieder mit dem Werfen. „Auch das Schleuderballwerfen sowie das Steinstoßen und der Wettlauf sollen geübt werden“, hieß es in einer Versammlung.

Der Antrag, den Namen in „Turn- und Sportverein“ zu ändern, fand aber keinen Zuspruch.

Das Klootschießen ließ dann mehr und mehr nach, während das Boßeln mit bleidurchgossenen Holzkugeln immer beliebter wurde. Übungen und Wettkämpfe fanden in unregelmäßigen Abständen statt. Aus dieser wechselhaften Zeit zwischen den beiden Weltkriegen sind leider keine Aufzeichnungen vorhanden.

Zwei Begebenheiten sind es wegen ihrer Originalität aber wert, niedergeschrieben zu werden:

Bei einem Klootschießerwettkampf gegen Grünenkamp klagte August Hobbiejanßen über Schmerzen im rechten Arm. Georg Carstens, sein Bahnweiser, rief ihm daher vor dem Wurf zu: „Smiet man mit links!“ Die Grünenkamper staunten über die Weite des Wurfes. Später stellten sie dann fest, dass er Linkshänder war.

Georg Tholema, sonst ein Werfer von Format, hatte es fertiggebracht, auf der Klinkerstraße neben der Schmiede abzuwerfen, die Kurve auszuwerfen, dann über den Driangel bei Dierks und weiter durch das Fenster der Gastwirtschaft zu werfen. Die Scheibe war in tausend Scherben zersprungen, und die Boßelkugel lag nach genauem Hinsehen im Blumentopf auf der Fensterbank.

1931 – Werfer des Boßelervereins vor der Gastwirtschaft Wilken Von links nach rechts
Hermann Brunken, Gerhard Deetjen, Johann Leffers, Friedrich Brunken, Georg Janßenharms, August Dierks, Georg Leffers, Johann Dierks, Wilhelm Leffers, Johann Buhr.

Heinrich Ahlers, Johann Brunken, Georg Bruns, Johann Scholljegerdes, Heinrich Deetjen, Friedrich Jeddeloh, Johann von Aschwege, Diedrich Hoffbuhr, Emil Janßen, Wilhelm Wichmann, Friedrich Grimm, Friedrich Leffers.

Georg Schmidt, Wilhelm Logemann, Friedrich Bödecker, Georg Wilken, Georg Carstens, Gerhard Wilken, Johann Buhr.

Nach 1945

Viele Vereinskameraden mussten im 2. Weltkrieg ihr Leben lassen; andere waren noch in Gefangenschaft.

Der Klootschießer- und Boßelerverein sollte aber weiter bestehen. Daher hat der damalige Bezirksvorsteher Hermann Stamer mit Genehmigung der Militärbehörde im Winter 1945/46 alle Freunde des Klootschießens und Boßelns zu einer Versammlung in die Gastwirtschaft Dierks eingeladen. Diese war gut besucht, und man beschloß, den Boßelbetrieb sofort wieder aufzunehmen. Als vorläufiger Vorsitzender wurde Fritz Reiners bestätigt, der auch in der Vorkriegszeit den Vorsitz hatte. Als Vereinslokal wurde der Gasthof Dierks vorgeschlagen.

Der erste Übungstag wurde gleich auf den nächsten Sonntag angesetzt. Zu den älteren, erfahreneren Boßelern hatten sich viele junge Anfänger gesellt. Schon nach einigen Übungstagen konnte der erste Wettkampf am 8. April 1946 mit 30 Werfern gegen Rostrup ausgetragen werden. Bei den ersten Hössenwettkämpfen in Westerstede nach dem Kriege errang eine Torsholter Mannschaft am 19. Mai 1946 auf der Weidebahn den 2. Platz.

In der Folgezeit fanden mehrere Boßelwettkämpfe gegen Nachbarvereine statt, die teils mit bleidurchgossenen Holzkugeln und teils mit Gummiboßeln ausgetragen wurden. In guter Erinnerung sind noch die Fahrten zu den Boßelwettkämpfen nach Edewecht-Ost, später Jeddeloh, mit dem Pferdegespann von Fritz Bennje oder die Fahrten mit Grimms Treckergespann nach Haarenstroth, Wiefelstede und Moorburg. Aber auch ein Ausflug des Vereins mit der Dorfbevölkerung zum Neuenburger Urwald ist bei der älteren Generation noch in guter Erinnerung. Der Fahrpreis für die Busse betrug 6 Reichsmark und ein Hühnerei für jeden der 171 Teilnehmer.

Um die Schüler schon früh an das Heimatspiel heranzuführen, haben unsere Hauptlehrer Heinrich Klees und später Hinrich Boyn wertvolle Pionierarbeit geleistet. In den Turnstunden führten sie Boßelübungen durch, die von den „Jungen“ sehr gut angenommen wurden. Dabei kam es immer wieder vor, dass gegen Ende der „Turnstunde“ der Boßel ganz bewusst in den Graben geworfen wurde, so dass zumindest eine Gruppe ihn suchen musste. Für diese Schüler fiel natürlich die nächste Unterrichtsstunde aus. Und das wurde von den Boßelsuchern verständlicherweise stets bedauert.

Die ältere Generation, die nach 1945 nicht so richtig in Schwung kam, wurde daher zu einem Wettkampf gegen die Boßeler aus Mansie-Lindern eingeladen. An einem Sonntag im November 1953 warfen je 25 Männer gegeneinander, die alle älter als 45 Jahre waren. Der älteste Werfer aus Mansie-Lindern, der Höltjer Gerhard Bruns, stand kurz vor seinem 92. Geburtstag. Johann Bennje aus Torsholt war mit 78 Jahren Torsholts ältester Werfer.

Über den Ausgang des Werfens schrieb der Reporter Fied Binder im „Ammerländer“ in seiner Schlußbetrachtung:

„Wo’t Smieten utgahn is? Ja, wo weer’t noch. 275 Meter Verschäl weer dr man blot twüschen de beiden Parteien. Dat is bi 50 Smieters so vääl at nicks. Wer wunnen hett? Ick weet nich mehr, un dat deiht d’r uck nicks to. Üm Schöet un Trä smieten schöllt de Jungen. Wat över 45 is, smitt för Spill un Art. Un darbi schallt bliewen bit to’n Wedderdropen in Tössholt“.

Im Jahre 1927 ist ein Wettkampf gegen die Howieker Boßeler ausgetragen worden. Der Abwurf war bei Gastwirtschaft Wilken. Nach dem verlorenen Wettkampf muß wohl noch ordentlich gefeiert worden sein. Wie man hört, haben alle noch anwesenden Käkler (Werfer) und Mäkler (kritische Zuschauer und Rufer) aus einem 2 m langen Ferkelbock Schnaps geschlürft.

Heinrich Ahlers weiß zu erzählen, daß Wilhelm Wiechmann und er 5 mal hintereinander an einem Sonntagnachmittag gegen Johann und Heinrich Eickhorst die Strecke von Wilken bis zur Hauptstraße geboßelt haben. Grund: Gebrüder Eickhorst wollten unbedingt einmal gewinnen.

Um 1936 wurde ein Wettkampf mit allen Beschäftigten der Mühle einschließlich der Nachbarn Emil Janßen und Heinrich Klees gegen das ganze Dorf ausgetragen. Dieser Wettkampf wurde knapp von den Beschäftigten der Mühle gewonnen, obwohl alle Werfer 3 Tage lang vorher haben Kessel klopfen müssen (Dampfkessel des Elektrizitätswerkes).

Bei einem Klootschießerwettkampf gegen Grünenkamp klagte August Hobbiejanßen über Schmerzen im rechten Arm. Georg Carsten rief ihm dann vor der Ausübung des Wurfes zu: „Smiet man mit links“. Die Grünenkamper staunten über die Weite des Wurfes, obwohl er mit links geworfen wurde. Später stellten sie dann fest, daß August Hobbiejanßen Linkshänder war.

Georg Tholema, sonst ein Werfer von Format, hat es doch fertiggebracht, beim Schmied abzuwerfen. die Kurve auszuwerfen, dann über den Driangel bei Dierks, weiter durch das Fenster der Gastwirtschaft zu werfen. Die Scheibe war natürlich in Tausend Stücke. Der Boßel lag nach genauem Hinsehen im Blumentopf, der auf der Fensterbank stand.

In der Anfangzeit nach dem Kriege wurde zu Wettkämpfen des öfteren ein Pferdegespann oder ein Treckergespann für die Personenbeförderung eingesetzt. So fuhren wir mit einem Trecker und Anhänger von Grimm zu einem Wettkampf nach Haarenstroth. Die Haarenstrother Boßeler hatten in der Saison schon 96 Schoet gewonnen und wollten gegen die Torsholter Werfer ihren 100sten Schoet buchen. Die Torsholter Heimatspieler blieben aber Sieger und nun war die Freude bei den Torsholter natürlich groß. Unserem Vereinswirt Erich Dierks muß das wohl soviel Freude gemacht haben, daß er zu Hause anrief und für alle Torsholter Werfer Bratkartoffeln und Spiegeleier bestellte. Daß die Kartoffeln dafür erst vom Kamp geholt werden mußten, sei nur nebenbei erwähnt.

Mit 171 Personen machten wir 1947 zusammen mit Freunden und Bekannten einen Ausflug zum Neuenburger Urwald. Es wurden Busse von Klostermann und Imken eingesetzt. Die Fahrtkosten betrugen seinerzeit 6 Reichsmark und 1 Hühnerei pro Person.

Mit einem Pferdegespann von Fritz Bennje fuhren wir zu einem Wettkampf nach Jeddeloh (Edewecht Ost): Bei solchen Fahrten gab es immer sehr viel Spaß.

Nachdem Torsholt 1948 Austragungsort des Kreisboßelfestes war, ging 1949 die Fahrt zum Kreisboßelfest nach Wiefelstede. Auch hier fuhren alle Teilnehmer mit dem Trecker von Grimm. Leider konnten die Torsholter hier keinerlei Urkunden erringen.

Im Sommer 1949 trugen sich folgende Kuriositäten zu: Der Boßeler Johann Kruse hatte von sich gegeben, daß er bei einem Wettkampf gegen einen anderen Werfer des Vereins auf der Strecke von Dierks bis zum Galgenberg und zurück als Sieger hervorgehen würde. Unser Stellmacher und früherer Vorsitzender des Boßelvereins, Georg Carstens, hatte für den Sieger eine Karre ausgesetzt. An einem sonnigen Sommertag trat Helmut Renken den Wettkampf gegen Johann Kruse an. In Begleitung war die neue Karre mit einem Faß Bier und als Käkler und Mäkler fast alle Mitglieder des Vereins. Als Sieger ging Helmut Renken mit einigen Metern hervor. Der Boßelertag wurde feuchtfröhlich beendet, wie man verstehen wird.

<<von Gerhard Bruns, Emil Logemann, Günter Hobbiejanßen>>

Es war ein kalter November-Sonntag um 1950
In Torsholt fand ein Freundschaftswettkampf gegen einen befreundeten Verein statt. Die Straße von Hobbiejanßen Richtung Wilken bestand noch aus Klinkerpflaster mit einem Sandweg an der Mühlenseite. Bei einem Wurf mit dem Gummiboßel geschah es, daß die Kugel in den Löschteich beim Spritzenhaus plumpste. Mit Forke und Harke konnte der Boßel nicht gerettet werden. Kurz entschlossen zog Karl Wöbken sich bis auf die Unterhose aus und unternahm einen Tauchversuch ins eiskalte Wasser. Die Boßelkugel wurde gerettet. Da kein Handtuch in der Nähe war, nahm Karl seine sieben Sachen unter den Arm und lief im Laufschritt nach Dierks Gasthof um sich abzutrocknen. Eine Erkältung nach dem Tauchmanöver ist nicht bekannt geworden.

Beim Kreisboßelfest in Osterscheps am 16.6.1951 hatten mehrere Torsholter Boßeler Butterkuchen gegessen und waren zum Teil drei Wochen danach noch bettlägerig. Ob die Enteneier angebrütet waren?

Am 15. November 1953 fand in Lindern ein Wettkampf mit 30 Werfern über 45 Jahren statt. Ältester Mansier: Hölter Bruns mit 91 Jahren. Der älteste Torsholter: Johann Bennje mit 78 Jahren.

Über den Ausgang des Werfens schrieb Fied Binder im „Ammerländer“ in der Schlussbetrachtung:

„Wo´t smieten utgahn is? ja, wo weert noch, 275 Meter Verschäl weer d´r man blot twüschen de beiden Partien, dat is bi 50 Smieter so väl at nicks. Wer wunnen hett? Ick weet nich mehr, un dat deiht d´r uck nicks to. Um Schoet un Trae smieten schöllt de Jungen. Wat öwer 45 is, smitt för Spill un Art. Un dorbi schallt bliewen bit to´n Wedderdropen in Tössholt.“

 

Aus der Ablage alter Unterlagen wurden folgende Schriftstücke vom 12.10.1960 und 31.03.1961 entdeckt:

Gerold Janßen erklärte sich bereit, bei 5 Wettkämpfen eine Flasche Klaren für eine Junggesellenköppel auszugeben, wenn der Köppel gewinnt. Falls der Koopmann nicht mit seinen 5 Flaschen im Jahr auskommt, erklärt sich Kröger Erich Dierks bereit, den restlichen Klaren auszugeben. Die Gruppe muß gegen die vom Vorstand bestimmte Gruppe werfen. Unterzeichnet für den Boßelverein: Fritz Reiners, Gerhard Bruns, für die Stifter: G.Janßen, Erich Dierks.

Da Gerold Janßen und Erich Dierks sich bereit fanden, für ein Junggesellenköppel für gewonnene Wettkämpfe eine Flasche Klaren auszugeben, fühlen Fritz Reiners, Ernst Grimm und Heino Bödecker sich kräftig genug, für das zweite Junggesellenköppel nach gewonnenem Wettkampf eine Flasche Schluck auszugeben. Dies wurde mit Unterschrift bestätigt.

In der Generalversammlung vom 31.03.1961 wurde beschlossen, daß Gerold Janßen und Erich Dierks für das Köppel von Rudolf Marken und Fritz Reiners, Ernst Grimm und Heino Bödecker für das Köppel von Friedrich Renken die Flasche Klaren nach den abgemachten Bedingungen auszugeben.

Köppel Marken:

Rudolf Marken, Jan Bennje, Günter Renken, Gerold Leffers, Horst Fresemann.

Köppel Renken:

Friedrich Renken, Günter Wilken, Erich Oeltjen-Bruns, Gustav Marken.

Am 5. Dezember 2004 stand die Landesliga-Begegnung der Männer I gegen Halsbek auf dem Spielplan.

Bereits vor dem Anwurf war die Freude der Torsholter Männer auf die bevorstehende Weihnachtsfeier riesengroß. Diese wurde im Verlauf des Wettkampfes immer größer. Unsere Männer wussten genau, dass die Wahrscheinlichkeit, Halsbek beide Punkte abzunehmen von Saison zu Saison größer wurde. Heute, am Tag vor Nikolaus, in der 3. Landesliga-Saison seit 1990, sollte ein denkwürdiger Tag werden. Die Halsbeker waren „reif“ für eine Niederlage in Torsholt.

Im Wettkampf wurde den Halsbekern gezeigt, dass man in Torsholt mit Landesmeistertiteln keine Punkte holen kann. Nach dem letzten Wurf stand fest: Unsere Männer siegten deutlich mit 7:0 Schoet – beide Punkte blieben in Torsholt.

Die Freude des Sieges ging auch auf unsere treuesten Boßelfans über. Diese spendierten spontan ein Fass Freibier.

Nachdem die Halsbeker nach Stunden die gesellige Runde verließen, gingen die Torsholter Boßelerinnen und Boßeler zur Weihnachtsfeier über. Nach einer Stärkung am kalt-warmen Büffet feierte man noch einige Stunden zusammen mit dem Nikolaus.

Es war ein historischer Wettkampftag!

Unsere Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern haben vor 100 Jahren erkannt, daß das Klootschießen und Boßeln ein gesunder Heimatsport, der auch als Heimatspill bezeichnet wird, zur Körperertüchtigung beitragen würde.

Gerade durch dieses Vereinsleben wurde das Heimatspiel und die Plattdeutsche Muttersprache hochgehalten.

Durch zwei Weltkriege unterbrochen, fanden Männer immer wieder den Mut, das Heimatspiel wieder anzukurbeln, zu fördern und weiter zu entwickeln.

Von den 45 zahlenden Mitgliedern, die 1948 für das ganze Jahr nur 1,– DM Beitrag zahlten, sind inzwischen 280 Mitglieder geworden. Mit 20,00 Euro Jahresbeitrag gehören wir heute zu den Vereinen, die noch mit niedrigen Mitgliedsbeiträgen auskommen.

Die hohe Mitgliederzahl ist in erster Linie der Einführung des Frauenboßelns und der Werbung von passiven Mitgliedern zu verdanken. Die ganze Familie ist oft dem Boßelsport zugetan und bemüht, immer bessere Leistungen zu erzielen. Außerdem tragen sie dazu bei, einen wichtigen Teil der Brauchtumspflege zu erfüllen.

Viel Freizeit wird von unseren Mitgliedern in ehrenamtliche Vereinsarbeit investiert, um unseren Boßelsport zu fördern und unser Vereinsleben weiterhin für Alle interessant zu gestalten. Die sportlichen Ergebnisse im Jahresverlauf und gesellschaftlich die Akzeptanz der unterschiedlichsten Veranstaltungen sind hierfür ein Gradmesser.

Eine sehr gut geführte und organisierte Jugendförderung in unserem Verband und im Besonderen in Torsholt läßt uns hoffen, daß wir beruhigt dem 125-jährigen Bestehen des „Klooschießer- und Boßelervereins Torsholt e.V.“ im Jahre 2032 entgegen sehen können

Sponsoren und Unterstützer

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